
Woher kommt Bambus?
Woher stammt Bambus? Eine 25 Millionen Jahre alte Geschichte
Bambus ist eine uralte Pflanze, so alt, dass ihr genauer Ursprung ein kleines Mysterium darstellt. Fossilienfunde deuten darauf hin, dass Bambus erstmals vor etwa 25 bis 30 Millionen Jahren, während des späten Oligozäns, auftauchte. (Zum Vergleich: Bambus existierte also schon lange vor den frühen Menschen!) Wissenschaftler haben in Asien Bambusfossilien identifiziert, die auf ein Alter von etwa 25 Millionen Jahren datiert werden, und diese Regionen sind auch heute noch Bambus-Hotspots. Zwei der weltweit größten Bambus-Diversitäts-Hotspots befinden sich in der Provinz Yunnan in China und im Nordosten Indiens, was darauf hindeutet, dass die evolutionären Wurzeln des Bambus wahrscheinlich im tropischen Asien liegen. Molekulare Studien untermauern diese Idee – genetische Analysen deuten darauf hin, dass Bambus höchstwahrscheinlich in den tropischen Klimazonen Asiens entstand und sich dann im Laufe der Zeit weiter ausbreitete.
Es ist faszinierend, dass lange Zeit ein 50 Millionen Jahre altes „Bambusfossil“ aus Patagonien (Südamerika) als Beweis dafür angeführt wurde, dass Bambus möglicherweise auf dem alten Superkontinent Gondwana entstanden sein könnte. Neuere Forschungen ergaben jedoch, dass das Fossil falsch identifiziert wurde – es stellte sich heraus, dass es sich um einen Nadelbaum und nicht um Bambus handelte. Damit stammen die ältesten eindeutigen Bambusfossilien aus Asien und den mittleren Breiten der nördlichen Hemisphäre, nicht aus Südamerika. Somit besteht wissenschaftlicher Konsens darüber, dass sich Bambus zuerst in Asien entwickelte und sich dann über Landverbindungen oder wandernde Tiere (und viel später durch den menschlichen Anbau) auf andere Kontinente ausbreitete.